Bindschedler, Johann Jakob

Leutnant, Mitglied des grossen Rates 1830-1832 und 1839-1843, Mitglied des Glaubenskomitees 1839, Mitglied des Regierungsrat 1839-1841

Geboren in * Männedorf ZH, 15.Juli 1792

Gestorben in + Männedorf ZH, 19. November 1860

Johann Jakob Bindschedler war Mitglied des Grossen Rates von 1830 bis 1832 und von 1839 bis 1843, er war Mitglied des Glaubenskomitees im Jahr 1839 und Mitglied des Regierungsrats von 1839 bis 1841[1].

Am 16./17. September 1839 ertönten im ganzen Kanton Wahlgeläute und die Kreisver-sammlungen waren so zahlreich besucht wie nie zuvor. Die Bezirks- und Gemeindekomitees hatten natürlich einen grossen Einfluss auf den Ausgang der Wahlen. Bei der Wahl des Grossen Rates wurde etwa ein Viertel der ehemaligen Mitglieder gewählt, von den Radikalen kein Ein-ziger[2].

Der Grosse Rat versammelte sich zum ersten Mal am Donnerstag, den 19. September und wählte den neuen 18-köpfigen Regierungsrat. Unter anderen wurde Kantonsrat Bindschädler (Johann Jakob Bindschedler) von Männedorf für ein halbes Jahr gewählt[3]. Er wurde als zwölfter Regierungsrat gewählt[4]. Anlässlich seiner Wahl in den Regierungsrat habe Johann Jakob Bindschedler von seinen politischen Freunden eine Pfeife erhalten, wobei der Pfeifenkopf mit dem Wappen der «Bindschedler» versehen wurde[5]. Die Pfeife befindet sich noch heute in Familienbesitz.

In einer Motion verlangte Hürlimann-Landis die Reduktion der Zahl der Regierungsräte von 19 auf elf und der Oberrichter auf neun, welche mit grosser Mehrheit erheblich erklärt wurde und an eine Kommission gewiesen wurde. Auf Antrag dieser Kommission beschloss der Kantonsrat die beiden Behörden vorläufig vollständig zu besetzen, mit der Einschränkung, dass bei einer Annahme der Stellenreduktion die zuletzt gewählten überzähligen Mitglieder ausscheiden sollten[6]. Am 6. November 1839 setzte der Grosse Rat dann die Zahl der Sitze im Regierungsrat auf 13 fest, wobei die Forderung nicht vollumfänglich erfüllt wurde[7]. Johann Jakob Bindschedler blieb somit als 12. Regierungsrat weiterhin im Amte.

 

Quellen:

1 Schmid, Stefan G.: Die Zürcher Kantonsregierung seit 1803. Schulthess Juristische Medien, Zürich, 2003, Seite ?
2 Züriputsch. 6. September 1839. Sieg der gerechten Sache oder Septemberschande? Eine Publikation der Antiquarischen Gesellschaft Pfäffikon und Paul Kläui Bibliothek Uster. Buchverlad der Druckerei Wetzikon AG, Wetzikon, 1989, Seite 58.
3 Ibidem, Seite 59.
4 Zimmermann Walter: Geschichte des Kantons Zürich vom 6. September 1839 bis 3. April 1845. Inaugural Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der philosophischen Fakultät der Universität Zürich, Zürich, 1916, S. 17.
5 Erzählungen aus der Familie Alfred Bindschedler von Aarau.
6 Zimmermann Walter: Geschichte des Kantons Zürich vom 6. September 1839 bis 3. April 1845. Inaugural Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der philosophischen Fakultät der Universität Zürich, Zürich, 1916, S. 16.
7 NZZ, Nr. 134, 8. November 1838